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Es wott es Jungfräueli go reisen

Es wott es Jungfräueli reisen 

An einer Morgenstund,

Wott reisen i Vaters Lustgarten

Da würde sin Herzli gesund

Wott breche roti Röseli ab, 

Wott ihm ein Kränzeli machen 

Von allerlei Blümlene fein.

 

2. Es schaute neben ume,

Sah einen chohlschwarze Ma,

Er gleichet wohl einem Pfaffe, 

Schwarz Chütteli hat er a.

Er hat noch weder Fleisch und Bluet, 

Sein Mund war ihm verblichen,

Er gleichet wohl einem Geist.

 

3. »Schön Anneli, wolltest du mit mir 

An einen Abendtanz?

Was müesst man dir auflegen?

Ein wunderschöner Kranz.

Womit müesst er gezieret sein? 

Mit Silber und rotem Golde, 

Von allerlei Edelgestein.

 

4. Schön Anneli, wolltest du wissen, 

Wollst wissen, wer ich bin? 

Schön Anneli, wolltest du wissen, 

Wollst wissen wer ich bin?

I bi nume der bittere Tod genannt, 

Mueß alle Länder durchreisen, 

Miueß reisen in alle Land.«

 

5. O sötti den jetze scho sterbe?

I bi no viel zu jung.

Was würde mein Vater denn sagen, 

Wenn er mi de niene meh fung?

I bi nume sein einziges Töchterlein, 

Viel Hab und Guet z'erwarte,

I bi nume sein einziges Kind.

 

6. Er nahm sie wohl bei der Mitte, 

Wo sie am schwächsten war, 

Und schlug sie wohl auf die Erde 

Ins Laub und ins grüne Gras.

Sie weigeret ihre braun Äugelein 

Und betet zu Gott dem Vater 

Um ein glückseliges End.


 

Uiuiui. Schön klingt das nicht. Leider habe ich gar nichts zu diesem Lied gefunden, weder woher es kommt, noch was wohl genau damit gemeint ist (aber bestimmt fehlen mir die richtigen Quellen). Eine schöne Version gibt es von „Silberen“, einer Gruppe, die sich der Neuen Volksmusik widmet, mit Barbara Berger (Stimme, Handharmonium), Christian Schmid (Kontrabass), Nayan Stalder (Hackbrett) und Roli Strobel (Gitarre und Schlagwerk.