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Wanda Coleman (1946 - 2013)

"My Car" – Wanda Coleman


Wanda Coleman ist eine dieser Frauen, die ihre Kunst mit eiserner Disziplin verfolgen. Genau wie Toni Morrison war sie sehr jung, als sie Kinder bekam, und versorgte sie alleine. Wenn sie schreiben wollte, nebst den vielen Jobs, mit denen sie sich und die Kinder über Wasser hielt, blieben nur die ganz frühen Morgenstunden übrig. „I had to write around the edges“, sagte sie dem New Yorker. Die spärliche Zeit war vorerst mit ein Grund dafür, dass sie lieber Gedichte schrieb als Romane. 

 

Ihre Hauptthemen waren Rassismus, Armut, und ihre Heimatstadt Los Angeles, in der sie fast ihr ganzes Leben verbrachte. Sie wird als inoffizielle Bardin der Stadt bezeichnet. Aber sie wehrte sich, in eine Schublade gedrückt, und damit reduziert zu werden. In einem Gespräch mit der Poetry Society America sagte sie:

 

"As a Usually Het Interracially Married Los Angeles-based African American Womonist Matrilinear Working Class Poor Pink/White Collar College Drop-out Baby Boomer Earth Mother and Closet Smoker Unmolested-by-her-father, I am unable to separate these and, as time progresses, resent having to fit into every niggling PC pigeon hole some retard trendoid academic with a grant or hidden agenda barfs up."

 

Geschätzt wurde sie nicht nur für ihre Gedichte, sondern auch für ihre energischen, humorvollen, zynischen Vorträge davon, die wie das klingen, was heute als Poetry Slam bezeichnet wird. Sie stand unter anderem mit Allen Ginsberg, Timothy Leary und Alice Coltrane auf der Bühne.